Das Jugendwort ‚Kerl*in‘ hat sich in den letzten Jahren als geschlechterneutrale Anrede durchgesetzt und umfasst eine Gruppe von Personen unabhängig von ihrem Geschlecht. Es schließt sowohl Männer als auch Frauen ein und erlaubt die Verwendung der männlichen Form ‚Kerl‘, ohne die weibliche Form zu vernachlässigen. ‚Kerl*in‘ kommt häufig in ähnlichen Zusammenhängen zum Einsatz wie ‚Kumpel‘ oder ‚Freund‘, was eine informelle und freundliche Ansprache begünstigt.
Das Wort ist ein Beispiel für den Sprachwandel unserer heutigen Gesellschaft, da es diskriminierungsfrei und inklusiv ist. Mit dem Hinzufügen des Symbols ‚ * ‚ wird klargestellt, dass der Begriff sowohl für Männer als auch für Frauen gilt, was die Bedeutung von ‚Kerl*in‘ unterstreicht: eine offene und einladende Art der Ansprache. In der Jugendkommunikation spielt diese Sprachform eine wichtige Rolle, da sie Vielfalt und Gleichheit verkörpert. Mit ‚Kerl*in‘ wird somit nicht nur eine Person angesprochen, sondern auch ein Zeichen für präzise und respektvolle Sprache gesetzt.
Die Herkunft des Begriffs ‚Kerl‘
Die Herkunft des Begriffs ‚Kerl‘ lässt sich bis ins Mittelniederdeutsche zurückverfolgen, wo das Wort ursprünglich als ‚kerle‘ oder ‚karle‘ verwendet wurde. Diese Bezeichnung bezog sich primär auf einen ‚freien Mann‘, was einen positiven Ursprung suggeriert. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch die Bedeutung des Begriffs verändert und er wird häufig negativ konnotiert, insbesondere wenn man die Eigenschaften betrachtet, die er im heutigen Sprachgebrauch vermittelt. Dabei beschreibt ‚Kerl‘ oft grobe, ungehobelte oder überhebliche Männer. Um eine geschlechterinklusive Sprache zu fördern, wird zunehmend die Formulierung ‚Kerl*in‘ verwendet. Diese feminisierte Variante zielt darauf ab, alle Geschlechter in der Definition und Bedeutung des Begriffs einzubeziehen. Somit wird ‚Kerl‘ nicht mehr allein für Männer verwendet, sondern reflektiert auch die Diversität und die unterschiedlichen Identitäten, die in der modernen Gesellschaft existieren. Die Auseinandersetzung mit der Wortherkunft und der damit verbundenen Entwicklung ist entscheidend, um die aktuelle Verwendung und die kulturellen Implikationen besser zu verstehen.
Anwendung von ‚Kerl*in‘ im Alltag
Kerl*in hat sich in der heutigen Jugendsprache als geschlechterinklusive Anrede etabliert, die sowohl männliche als auch weibliche Geschlechter anspricht. Diese Entwicklung steht im Zeichen des Sprachwandels, der für mehr Gleichheit in der Kommunikation sorgt. Ursprünglich leitet sich das Wort von den mittelniederdeutschen und altnordischen Begriffen für ‚Kerle‘ ab, was eine männliche Person bezeichnete. Heute wird Kerl*in jedoch nicht nur für Männer verwendet, sondern auch als neutrale Form für alle Geschlechter. In der alltäglichen Anwendung begegnet man Kerl*in häufig unter Freunden, wo es eine informelle, freundschaftliche Anrede darstellt. In der Jugendsprache hat es sich zu einem Zeichen von Modernität und Offenheit entwickelt, die auch ältere sprachliche Traditionen überwindet, zu denen auch Begriffe wie Mann und Greis gehören. Der Einsatz von Kerl*in fördert somit nicht nur die geschlechterinklusive Sprache, sondern spiegelt ebenso die Vielfalt der Geschlechteridentitäten wider, die in der heutigen Gesellschaft anerkannt wird. Dies macht Kerl*in zu einem prägenden Element der zeitgenössischen Kommunikation.
Die Bedeutung für geschlechterinklusive Sprache
Im Kontext geschlechterinklusiver Sprache spielt der Begriff ‚Kerl*in‘ eine wesentliche Rolle. Während ‚Kerl‘ traditionell eine maskuline Form darstellt, ermöglicht die geschlechtsneutrale Ansprache durch ‚Kerl*in‘ eine inklusive Wortwahl, die sowohl Männer als auch Frauen anspricht. Dies spiegelt den deutschen Sprachgebrauch wider, der zunehmend auf Inklusivität und Akzeptanz von Geschlechtervielfalt abzielt. Diskussionen über die Verwendung solcher Begriffe sind häufig von Verwirrung begleitet, da viele Menschen mit der herablassenden Konnotation der maskulinen Form aufgewachsen sind. Gleichzeitig kann ‚Kerl*in‘ jedoch auch eine anerkennende und freundschaftliche Bedeutung haben, ähnlich wie ‚Kumpel‘. Mit der Ernennung zum Jugendwort des Jahres 2023 hat ‚Kerl*in‘ zusätzliche Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit geschlechterinklusive Formulierungen gelenkt. Die Wahl dieses Begriffs ist ein Schritt in Richtung weniger Diskriminierung und fördert eine allgemeine Sensibilität für die Vielfalt der Identitäten innerhalb der Jugendkultur.