Sonntag, 06.10.2024

Kanacken Bedeutung: Herkunft, Verwendung und gesellschaftliche Wahrnehmung

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Markus Keller
Markus Keller
Markus Keller ist ein erfahrener Wirtschaftsjournalist, der komplexe finanzielle Zusammenhänge verständlich und präzise erklärt.

Der Ausdruck ‚Kanake‘ hat seine Wurzeln im 19. Jahrhundert und wurde anfangs als neutrales Wort für Menschen außerhalb Europas verwendet, vor allem von Seeleuten in den Kolonien. Sein Ursprung liegt vermutlich im polynesischen Wort ‚kanaka‘, das „Mensch“ bedeutet, und fand ebenfalls Anwendung in Neukaledonien sowie anderen Gebieten Ozeaniens. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch die Bedeutung verändert, und heute wird der Begriff häufig als beleidigendes Schimpfwort genutzt. Die Verwendung des Begriffs verbreitete sich rasch in den Regionen Südosteuropa, dem Nahen Osten, Nordafrika sowie unter italienischen, spanischen und griechischen Arbeitern, die in den Kolonien arbeiteten. Zu jener Zeit diente ‚Kanake‘ auch als Geusenwort, um dunklere Hautfarben in einem abwertenden Kontext zu kennzeichnen. Insbesondere in Deutschland wurde der Begriff schließlich mit einer negativen Konnotation als Schimpfwort im öffentlichen Diskurs etabliert, das rassistische Stereotypen bedient und nicht nur auf Menschen aus dem Mittleren Osten, sondern auch auf bestimmte Gruppen von einheimischen Bewohnern angewendet wird. Somit ist die Herkunft und Entwicklung des Begriffs ‚Kanake‘ eng verbunden mit den sozialen und kolonialen Gegebenheiten des 19. Jahrhunderts.

Verwendung als Schimpfwort und Selbstbezeichnung

Der Begriff „Kanake“ hat sich im Laufe der Zeit sowohl zu einem Schimpfwort als auch zu einer Selbstbezeichnung entwickelt. Ursprünglich aus der diskriminierenden Bezeichnung für Menschen aus Südosteuropa, dem Nahen Osten, dem Mittleren Osten und Nordafrika hervorgegangen, wird „Kanake“ oft in einem kolonial-rassistischen Kontext verwendet. Der Schimpfwortcharakter zeigt sich besonders in der Verbindung zu anderen diskriminierten Gruppen wie den Kosaken, Hannaken oder Polacken, wodurch die Abwertung und Stigmatisierung verstärkt wird. In der Musik und Subkultur, wie dem „Kanak Attak“ oder der Bezeichnung „Ruhrpottkanaken“, wird der Begriff jedoch auch als Geusenwort verwendet, um Solidarität und Identität auszudrücken. Azzlack als synonymum für selbstbewusste Repräsentation zeigt, wie aus Diskriminierung eine Form der Selbstbezeichnung entstehen kann. Die der Ausdruck „Kanake“ ist oft von einem Mythos umgeben, der historische koloniale Expansion und die damit verbundene rassistische Ideologie reflektiert. Der Neologismus steht somit sowohl für Ausgrenzung als auch für den Widerstand gegen diese, wobei alle Bezeichnungen, die mit der Zuschreibung von „Kannibalen“ und der Herabsetzung als Schimpfwort verbunden sind, eine vielschichtige Debatte über Anti-Slawismus und die Verletzungen der Identität eröffnen.

Etymologie und kulturelle Entwicklung

Die Etymologie des Begriffs „Kanake“ hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert, als das Wort in den deutschen Sprachgebrauch eingeführt wurde. Ursprünglich wurde es als ‚Geusenwort‘ verwendet, um Menschen aus Südosteuropa, dem Nahen Osten und Nordafrika zu beschreiben. Oftmals wurde der Begriff abwertend gebraucht, insbesondere gegenüber Arbeitern italienischer, arabischer und türkischer Herkunft. Der Einfluss der Kolonisation und der damit verbundenen Migrationsbewegungen trug zur Verbreitung des Wortes bei. Die Verwendung des Begriffs variierte je nach regionalspezifischen Kontexten und betraf häufig Seeleute und Menschen, die aus den Kolonien stammten. In Polynesien und Ozeanien fand das Wort „Kanake“ als hawaiianische Bezeichnung Einzug und bezeichnete Menschen unterschiedlicher Hautfarbe. Der Begriff „Kannakermann“ stellte eine weitere Variation dar, die die ethnische Zugehörigkeit in einem spezifischeren Licht erscheinen ließ. Im Kontext der kulturellen Entwicklung ist die Wahrnehmung des Begriffs „Kanake“ als Schimpfwort stark umstritten und hat sich im Laufe der Jahrzehnte gewandelt. Aktuelle Diskussionen um seine Verwendung spiegeln den breiteren gesellschaftlichen Diskurs über Identität und Zugehörigkeit wider.

Gesellschaftliche Wahrnehmung heute

Die gesellschaftliche Wahrnehmung des Begriffs ‚Kanacken‘ hat sich im Laufe der Zeit erheblich gewandelt. Ursprünglich als kolonial-rassistischer Neologismus im 19. Jahrhundert geprägt, ist das Wort stark mit der kolonialen Expansion des westlichen Einflusses in den pazifischen Raum verbunden. Die Bezeichnung, die im deutschen Sprachgebrauch häufig als abwertendes Wort verwendet wird, hat ihre Wurzeln im Umgang mit Menschen aus Neu-Kaledonien, bekannt als Kanaken, und trägt den Mythos von Kannibalen und fruchtbaren Vorurteilen in sich. Historisch gesehen, ist die Verwendung des Begriffs auch in den Kontext von Anti-Slawismus und den Kolonialverhältnissen zu setzen, die Einheimische aus Südosteuropa, Nordafrika oder dem Mittleren Osten abwertend bezeichneten, etwa im Vergleich zu Kosaken und Hannaken. In der heutigen Zeit wird der Begriff zunehmend kritisch betrachtet. Initiativen wie ‚Kanak Attak‘ setzen sich für die Anerkennung und Identität der betroffenen Gruppen ein und versuchen, das negative Bild in der Gesellschaft zu verändern. Die Einstellung gegenüber dem Begriff hat sich von einem Schimpfwort hin zu einem Instrument der Identitätsfindung entwickelt, das die Stimmen der Betroffenen hörbar macht.

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