Das Wort ‚geschasst‘ ist eine umgangssprachliche und saloppe Formulierung, die in der deutschen Sprache als Synonym für ‚entlassen‘, ‚vertreiben‘ oder ‚geschmissen‘ verwendet wird. Seine Bedeutung reicht von einer Schimpflichkeit bis hin zu einem formellen Kündigungsgrund. Die Herkunft des Begriffs leitet sich vom französischen Wort ‚chasser‘ ab, was so viel wie ‚jagen‘ oder ‚vertreiben‘ bedeutet. In der Alltagssprache ist ‚geschasst‘ häufig anzutreffen, wenn es darum geht, jemanden informell aus einer Gruppe zu entfernen oder eine Anstellung zu beenden. Grammatisch betrachtet ist ‚geschasst‘ das Partizip Perfekt des Verbs ’schassen‘, das auch als umgangssprachliche Form für die Handlung des Entlassens gilt. Die Aussprache des Wortes folgt den üblichen deutschen phonologischen Regeln. In der deklinierten Form bleibt ‚geschasst‘ unverändert. Die verschiedenen Bedeutungen des Begriffs sind im Kontext von Kündigung und Umgangsformen von großer Relevanz, insbesondere in Situationen, wo eine Person unerwünscht ist.
Herkunft des Begriffs ‚geschasst‘
Die Herkunft des Begriffs ‚geschasst‘ ist eng mit der Etymologie des Wortes verbunden. Abgeleitet von dem Verb ’schassen‘, welches schimpflich entlassen oder ausgeschlossen bedeutet, fand der Begriff insbesondere in der politischen und kirchlichen Sprache Verwendung. ‚Geschasst‘ hat seine Wurzeln im Französischen ‚chasser‘, was so viel wie jagen oder vertreiben bedeutet. Die Wortbildung lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen, als der Begriff zunehmend in der deutschen Umgangssprache auftauchte. In diesem Zusammenhang wurden Personen, die aus einer Institution oder Gesellschaft ausgeschlossen wurden, oft als ‚geschasst‘ bezeichnet. Wolfgang Pfeifer, ein renommierter Lexikograf, führt in seinem Etymologischen Wörterbuch die enge Verbindung zwischen dem Begriff und dem Status einer Person in Ungnade oder infolge eines Fehlers auf. ‚Geschasst‘ vermittelt somit nicht nur die Idee des Ausschlusses, sondern reflektiert auch die soziale Dynamik, die mit der Bewertung von Personen in Machtstrukturen verbunden ist. Die Verwendung des Begriffs verdeutlicht damit den Einfluss von Sprache auf gesellschaftliche Hierarchien.
Verwendung in Politik und Kirche
In verschiedenen historischen Konstellationen ist der Begriff ‚geschasst‘ sowohl in der Politik als auch in der Kirche von Bedeutung. Politisch wird er häufig verwendet, um Personen zu beschreiben, die aufgrund von Machtverschiebungen oder innerparteilichen Konflikten aus ihren Ämtern entfernt werden. Ein Beispiel hierfür ist die Verfassung von Demokratien, in denen durch Gesetze eine verfassungsmäßige Trennung von Macht und Einfluss vorgegeben ist, was dazu führen kann, dass Akteure politisch ‚geschasst‘ werden, wenn sie den Erwartungen nicht entsprechen.
In der Kirche spielt ‚geschasst‘ ebenfalls eine Rolle, insbesondere im Kontext der Säkularisierung und der Religionspädagogik. Der Religionswissenschaftler Rolf Schieder und der Kirchenexperte Carsten Frerk haben in ihren Arbeiten den Einfluss der Säkularisierung auf kirchliche Strukturen hervorgehoben, der dazu führt, dass auch Geistliche und Kirchenträger ‚geschasst‘ werden können, wenn sie nicht den veränderten gesellschaftlichen Normen und Werten entsprechen. Dadurch zeigt sich, dass der Begriff eine weitreichende Anwendung findet, die eng mit den Veränderungen in Gesellschaft und deren Ultraprofessionalisierung verbunden ist.
Grammatik und Wortbildung von ‚geschasst‘
Das Wort ‚geschasst‘ ist das Partizip II des Verbs ‚chassen‘, welches vor allem in der Schweiz verwendet wird. Die Wortbildung lässt sich als eine informelle Variante des Begriffs ‚entlassen‘ oder ‚kündigen‘ verstehen. In der Alltagssprache wird ‚geschasst‘ oft im Zusammenhang mit der Kündigung von Arbeitsplätzen benutzt, was insbesondere in politischen Diskussionen an Bedeutung gewonnen hat. Die Aussprache des Begriffs erfolgt als [‚ɡəˈʃast‘], wobei der Ursprung in der schweizerdeutschen Grammatik verankert ist. Beispielsätze wie ‚Er wurde gestern geschasst‘ verdeutlichen die Anwendung im alltäglichen Sprachgebrauch. Die Verwendung von ‚geschasst‘ ist nicht nur auf die Arbeitswelt beschränkt, sondern findet auch Anwendung in anderen gesellschaftlichen Bereichen, wie beispielsweise in der Kirche. Hier kann es bedeuten, dass jemand von einer Position entlassen wurde. Insgesamt spiegelt die Wortbildung von ‚geschasst‘ die informellen Sprachgewohnheiten wider und zeigt auf, wie Sprache in unterschiedlichen Kontexten eine sich entwickelnde Bedeutung annehmen kann.